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Es hätte auch schlimmer mit uns kommen können


Nicolas McLenny

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Es hätte auch schlimmer mit uns kommen können!

Sagtest du einst im Taxi Azul.

Romantik mit Freunden wollten wir uns nicht gönnen:

Wir dimmten das Licht und blieben ganz cool.

 

Das erste Mal Spanisch, du kamst zuletzt,

Hast dich bald neben mich gesetzt.

Gemeinsam sind wir am Subjunktiv gescheitert,

Doch politisch den Horizont erweitert!

 

Anfangs brauchte ich nur ein paar Worte für meine Trips,

Danach kam ich bloß wegen dir ins Nibs,

Nun sehen wir uns nur ein paarmal im Jahr,

Dabei verfliegt die Zeit so wunderbar.

 

Dann spazieren wir um's Karreechen,

Trinken Wein oder Kaffeechen,

Verlieren uns in Gesprächen,

Über unsere Liebsten und neuerdings Wehwehchen.

 

Pst: manchmal komm ich dabei in so einen Flow:

Die Welt herum verschwimmt zu einem bedeutungslosen Wo.

Bin fokussiert wie ein Stürmer vor dem Tor,

Auf deinen Anmut, deinen Grips und deinen Humor.

 

Dein "Lachkurs" bringt mich noch jetzt zum Schmunzeln,

Und als mein Lachen sich verbarg unter tiefen Runzeln

Gingst du mit mir an der Elbe entlang

Und hörtest mir zu auf einer Bank.

 

Und ich frag mich auf dem Weg  zurück,

Wo find ich Platz für dieses Puzzlestück?

Das nicht so recht reinpasst wie ich auch dreh und schiebe,

Zu innig für Freundschaft, zu besonnen für Liebe.

Fällt‘s auch aus der Norm - spür ich doch so ein Glück.

Und wäre froh, wenn das so immer bliebe.

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Die erste Strophe alleine wäre ein Gedicht: Ist ein Gedicht, das alles offen lässt und den aufmerksamen Lyrik Leser begeistert. 

Man kann weiter lesen, es ist nicht uninteressant, aber von realem Interesse eher für die Betroffenen.

Die Thematik ist bekannt, viele erleben es mal im Leben. Es gibt verschiedene Lösungen, verschiedene Ausgangsvariationen. 

Nicht immer ist den Akteuren bewusst, in welcher Lage sie sich befinden.

Hier schon, der Dichter beobachtet aufmerksam und beschreibt es trefflich:

"Zu innig für Freundschaft, zu besonnen für Liebe."

Auch der Titel ist irgendwie genial.

 

 

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  • 5 Wochen später...

Lieber @Nicolas McLenny,

 

das ist jetzt schon das zweite Gedicht, welches ich heute von dir lese und ich muss sagen, mir gefällt das hier genauso gut wie dein anderes!

Den Titel finde ich (wie Carlos) sehr ansprechend und auch die "Problematik" beschreibst du sehr schön. Mir ist diese Situation auch schon mal so passiert und auch ich habe gehofft "Und wäre froh, wenn das so immer bliebe", leider funktioniert das meinen Erfahrungen nach nur selten. Ich wünsche es jedoch jedem auch auf lange Zeit eine Art Seelenverwandten (kann man das so sagen?) zu finden.

 

Liebe Grüße

Lina

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