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Ein windiger Geselle


Ametyst

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Ein windiger Geselle

 

 

 

Nun, endlich ist er eingeschlafen, der Wind.

Hat er sich nicht benommen,

wie ein ungebärdet’ Kind ?

Wie hat er gerüttelt an Fenster und Tür,

hat Bäume geschüttelt, gar Sand ins Auge mir.

Peitschte mit Gejohle über’s weite Meer.

Trieb die hohen Wellen weißgischtig vor sich her,

dass brausend sie ergossen sich, über das Land.

Ja, weit sind sie geflossen, hoch über den Molenrand.

 

Doch schien’s, als macht‘ den Möwen

großen Spaß sein Spiel,

hoch ließen sie sich treiben,

nie wurd‘ es je zu viel.

Dann fegt er durch die Straßen

und trieb den feinen Sand.

Auf türmte er die Dünen.

Sand in die Ohren drang.

 

So schien er wohl zu glauben, dass er alleine sei ?

Zu allen seinen Spielchen, sang er ein Lied dabei.

Die Sonne schien so hitzig, das macht‘ ihm frechen Mut.

Ich fand das gar nicht witzig und dacht’:

„ Jetzt ist es gut !“

 

Ist endlich eingeschlafen, hat seine Kraft verbraucht.

Nichts rührt sich mehr, kein Blättchen,

nichts mehr, was zornig faucht.

Alles ist jetzt friedlich, so wie es vorher war.

Nun könnte man fast glauben,

der Wind war gar nicht da.

 

 

© Gisela Siepmann

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