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Die Königin der Nacht


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Die Königin der Nacht

 

Ich bin die Königin der Nacht,

ich wandle wenn niemand wacht.

Hab' im Mantel der Nacht schon viel gehört.

Ich weiß was die Liebe blind sich schwört

selbsttrunken von Treue bis in den Tod,

aber sah auch der Liebeskummernden Not.

Ich höre auch der Künstler Gebet;

weiß wie der Poet die Muse erfleht.

Ich sah des Romantikers lange Wacht,

und wie der Philosoph grübelnd die Nacht zum Tag gemacht.

 

All' sie suchen den Schutz der Dunkelheit

wenn Ruhe herschet weit und breit.

Ich breite über alles meinen dunklen Mantel der Nacht

und hüll es in nächtlich-stilles schweigen ganz sacht.

Mein Mantel ist mit Sternenglanz bestickt,

mich selbst aber hat nie ein Mensch erblickt.

Und doch bin ich schöner als jede Frau es wohl war,

mit Augen so blau und Silbergoldhaar.

Dass niemand mich sah hat einen Grund:

Denn wer immer mich sah zu nächtlicher Stund',

den brachte es auf Fährmann Charons Boot,

weil meiner Schönheit Anblick bezahlt wird mit dem Tod.

 

So wandle ich stets in Einsamkeit,

sind Sterne und Luna mein einzig Geleit.

Auch hinterlass ich keinerlei Spur,

bin Wächterin, Beobachterin nur.

Ich beobachte was ist, was wird und was war,

und schenke den Menschen Träume dass sie sehen klar.

 

Und bist du aus dem Schlaf erwacht,

so denk' an mich, die Königin der Nacht.

 

 

© ASARJA

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