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Die Nacht des Waldes


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Die Nacht des Waldes

 

Meine Füße führen mich an einen unscheinbaren Ort.

Weit weg – von all den Gebeten fort.

Abseits der Straße verrät sich ein sandiger Weg.

Er legt sich nieder bis hin zum bewachsenen Steg.

Ungefärbt, in sich zerfallend und verstört wirkt die Gestalt,

das Meer aus Bäumen verbirgt den nebulösen Wald.

Das Geäst schreit und knackt, es lebt und weckt,

lichtscheue Wesen sind in leibenden Wünschen versteckt.

Kühles Gras umgarnt liebkosend meinen Stand.

Verwelktes Schön erwacht durch meine Hand.

Selbst das gräulich verfinsterte Grün –

mit ihm beginnt das Farbenspiel zu blüh'n.

Einst beging ich einen rotbefleckten Schwur

mit jener gefährlich luziferischen Kreatur.

Er schenkte mir die Güte, die Liebe zur Natur.

Sein Angebinde wurde meine Lebensuhr.

Gelacht habe ich nur – meine Vita ist bereits verlor'n!

Entschwunden mit der Seele – die Sichel hat mich auserkor'n.

All die Kraft des Mondes erstrahlt in seinem Schein.

Seine Innigkeit verfängt sich in meinem Sein.

Belebter als je zuvor, lasse ich mich von ihm bekehren.

Umarmt von seinem wärmenden Glanz, um den Hass zu verwehren.

Doch wendet sich sein Licht ab von mir, hin zum wässrigen Viadukt.

Auf dem kurzen hölzernen Weg steht ein Mädchen –

Meine Angst wird mit ihr verschluckt.

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