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Wie es sich gehört


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Frühmärz 1887

 

Erst wenn sie weint, kümmert er sich um sie.

Kümmern wäre vielleicht zu viel gesagt, aber er bemerkt sie zumindest.

Ihre zu blasse Haut, die scheuen Rehaugen und ihr Haar, das sie abgeschnitten hat.

Die Schere auf dem dunklen Marmor schimmert silbern wie ihr Ehering.

Er vermisst ihre dichten, dunklen Locken schon jetzt und weiß, dass dies ein Hauch Rebellion ist.

Oh Charlott, mein liebes Kind, wieso tust du das?

Er sorgt doch für sie und so dankt sie ihm?

Er zögert

und kommt zu der Erkenntnis, dass er sie erst morgen für ihre Rebellion bestrafen wird,

denn heute Abend weint sie und die Rute erscheint selbst apodiktischen Männern wie ihm in diesem Moment zu harsch.

Sie ist ja nur eine Frau und ihr Gemüt schwach.

Sie steht dort im Türrahmen des alten Salons und schluchzt hemmungslos in ihre schmalen, weißen Hände.

Und er lässt sie.

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Klingt eher wie eine sehr kurze Kurzgeschichte weniger wie ein Gedicht.

 

 

"Die Schere auf dem dunklen Marmor schimmert silbern wie ihr Ehering."

 

"die Rute erscheint selbst apodiktischen Männern wie ihm in diesem Moment zu harsch."

 

Bildhafter kann man kaum schreiben! Versuch dich mal an einer etwas längeren Kurzgeschichte würde ich gerne lesen

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@Ferienweide vielen lieben Dank für deinen Kommentar Ja, du hast vermutlich recht, es klingt schon fast nicht mehr wie ein Gedicht

 

Danke! Ja, tatsächlich schreibe ich hauptsächlich Kurzgeschichten und längere Geschichten d.h. "Bücher" (wenn auch nur manches veröffentlicht wird).

 

LG Federleicht

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@Dichtel kann es irgendwie sein dass du schlechte Laune hast? Ich hab weder vor "Werbung" zu machen noch sonst was, sondern wollte lediglich auf den Kommentar antworten. Wenn es dir nicht gefällt kannst du es ja einfach ignorieren? Aber bitte dabei nicht beleidigend werden... Danke! LG Federleicht

 

PS: Habe den Link (die "Werbung", wie du es nennst) entfernt ;-) Falls es nicht konform ist ...

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@Dichtel kann es irgendwie sein dass du schlechte Laune hast

Hallo Federleicht,

 

kurz auf deine obige Frage: Dein Bewert 'schlechte Laune' und Literatur passt für mich persönlich nicht zusammen ,/ Emotionen aus der Literatur heraus, aber klar, mannigfaltige, aber schlechte Laune, ne, für mich nicht.

 

Inszenierungen beliebiger Art in einem lit_Stück, aber klar … von Gaukeleien bis Zartem, von Traurigem bis hin zu Provokationen, alles für mich spannbreit möglich. Was ich dagegen sehr seltsam empfinde, mittels Literatur ohne sie , ego_Ziele zu verfolgen, ne, das ist nunmal nicht meine Sache ist ja nur meine Sicht , ;-)

 

Zudem ist es ja auch nichts Schlimmes, wenn zwei Personen literarisch keine Schnittmenge besitzen, wie im realen draußen_Leben doch auch.

 

Gruß Dichtel …

 

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