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Seine Hand


Ruedi

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Seine Hand streicht von den Augen ihr das Haar,

das von den Tränen feucht geworden.

Sie hat das Lächeln

von ihren Lippen gewischt,

als hätte sie es zu dick aufgetragen.

Seine Hand, die so oft sanft

und zärtlich war, scheint ihr

ein Skalpell geworden.

Ein Pinsel, als hätte er

aus Blut und Tränen Farbe gemischt,

zu malen sein Bild

von beider Versagen.

 

Seine Hand, die vor langer Zeit

nach der ihren griff

und sich von der ihren finden ließ,

berührte sie stets leicht und tief,

sodass sie sich gerne berühren ließ.

Wie sie war ihr nicht

das Paradies willkommen.

Sie ist über ihre Haut geflogen

wie tausend Daunen,

die sie mit ihrem Herzen fangen wollte.

Seine Hand ist schwer geworden.

Und ein verwehtes Raunen

ist die Erinnerung.

 

(Ich befürchte, hier könnte man auf die Idee kommen, dass es um eine geschlagene Frau geht. Ist aber nicht so. Jedenfalls nicht beabsichtigt. Es geht einfach um eine Trennung.)

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Ich hatte anfangs etwas Probleme rein zu kommen und musste erst den Klang der Zeilen finden.

 

 

Aber:

Sie hat das Lächeln

von ihren Lippen gewischt,

als hätte sie es zu dick aufgetragen.

Seine Hand, die so oft sanft

und zärtlich war, scheint ihr

ein Skalpell geworden.

Ein Pinsel, als hätte er

aus Blut und Tränen Farbe gemischt,

zumalen sein Bild

von beider Versagen.

Wow, dass ist ganz groß, meinem Empfinden nach. Was für tolle Bilder Du da zeichnest!

Dieses Skalpell hat mich sehr getriggert, denn ich kenne das Gefühl, wenn vertraute Gesten, Worte, oder Berührungen völlig falsch aufgefasst werden, oder einfach die falsche Wahl sind, für die Situation.

Und vor allem die Unsicherheit, die man dann empfindet. Deshalb bewegen mich diese Zeilen!

 

Mit dem zweiten Absatz bin ich noch nicht so im Fluss, da muss ich noch mal drüber schauen.

Nur so viel schon mal:

 

 

wiet ausend Daunen,

Da ist Dir etwas verrutscht. Weitere Eindrücke folgen.

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@Sushan

 

danke für dein Interesse und deine Aufmerksamkeit. Habe den Trennungsfehler behoben. Schön, dass es dich anspricht.

 

@Scathach

Sehr schöner Text mit sehr intensiven Bildern

Tja, früher hatte ich ab und zu meine Momente. (kokettier, Augenaufschlag, Dackelblick). Vielen Dank (ironiefrei)

 

@Luise

Wenn ich daran denke, wieviele Frösche ich geküsst habe, bis ich meine Prinzessin fand.... dann möchte ich gar nicht daran denken, dass es eines Tages wieder enden wird. So oder so herum. Auch seufz. Ist ja noch nicht so weit.

 

LG an alle

 

Ruedi

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