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mit schirm und charme


Perry

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aus dem flieger gefallen denke ich mir

je länger je lieber dann habe ich mehr zeit

löcher durch die wolken zu stoßen

 

der boden ist schnell genug da am liebsten

wäre er mir grasig weich mit einem nest

aus ahornblättern blutig wie dein lippenrot

 

wartet hartes auf mich wünsche ich mir

eine landung im ewigen eis und schnee

sag der welt von miss polly träumend ade

 

 

Wen es interessiert: "Miss Polly" waren Luise Schleifer bzw. Käthe Paulus, die wohl ersten und bekanntesten Fallschirmspringerinnen unseres Landes.

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Hallo, Perry,

 

der Titel hat meine Gedanken, bevor ich den Text las, zunächst erfolgreich auf den bekannten Holzweg geführt - mit Schirm, Charme und (fehlender) Melone. Und beim Stichwort Schirm fiel mir spontan Mary Poppins ein - typisch ich, ich weiß. Wo meine Phantasie immer so hin- und nicht selten auch (mit mir, so ein bisschen) durchgeht ...

 

Danke für die Gelegenheit, wieder etwas Neues lernen zu können - tatsächlich sagte mir persönlich 'Miss Polly' nichts in der von dir beabsichtigten Hinsicht, mit Fallschirmspringen hatte ich mich noch nie näher beschäftigt.

 

Allerdings ist das Gedicht schon ziemlich heftig, aber der Humorbereich ist ja auch noch für anderes (Ironie, Sarkasmus, Satire, schwarzer Humor etc.) und auch für so etwas, wie hier, die 'Ironie des Lebens' da, nicht nur für unbeschwerte Heiterkeit.

blutig wie dein lippenrot

 

wartet hartes auf mich

sag der welt von miss polly träumend ade

In diesem Fall geht schließlich der Sprung aus dem Flugzeug schief. Was mir, abgesehen von der Hommage, die du erwähnst, eine ganze andere Bedeutungsebene eröffnet.

 

Höhenflug der Liebe; Sprung und Sturz(flug); der nicht nur harte, sondern, wie ich das verstehe, für die Liebe (Beziehung) tödliche Aufprall auf dem harten Boden der Tatsachen.

 

Eis und Schnee - metaphorisch aufgefasst, der Wunsch nach dem Erkalten der Gefühle. Dann tut's nicht so weh ...

 

War die Liebe nur ein (Wunsch-)Traum?

 

Erneut gerne gelesen.

 

LG,

 

Anonyma

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Hallo,

 

ich kann ja verstehen, dass Anonyma auf die Idee kommt, dass bei diesem Sprung der Schirm zu bleibt. Aber als zwingend sehe ich das nicht.

je länger je lieber dann habe ich mehr zeit

löcher durch die wolken zu stoßen

 

 

 

der boden ist schnell genug da am liebsten

Ich nehme an, die Zeile "der boden...." lieferte den Anstoß dazu. Aber ein Springer fällt erst mit geschlossenem Schirm (wohlgemerkt: nicht ohne Schirm ) , dann zieht er die Reißleine und schwebt hoffentlich am geöffneten Schirm nach unten. Ich kann mir schon vorstellen, dass für manche die Phase des Fallens (und damit der Schwerelosigkeit) gerne länger dauern kann. Oder auch der ganze Sprung möglichst lange dauern sollte.

 

Und ob die Landung auf weichem Boden oder auf hartem stattfindet, ist heutzutage wohl nur noch ein kleiner Unterschied. Kann sein, dass das früher anders war. Fallschirmspringen fehlt mir noch bei meinen Hobbys.

 

Schön, dass Du uns die Sache mit Miss Polly erklärt hast. hatte ich noch nie gehört oder gelesen.

 

Ich stelle mir vor, wie der Springer gerne leicht und weich landen möchte und sich überlegt, wenn es schon ein hartes Ende geben muss, dann am liebsten in Eis und Schnee, auf dass er als neuer Ötzi eines Tages gefunden werden kann.

 

LG

 

Ruedi

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Hallo Ruedi,

 

freut mich, dass Du in Gedanken mitgefallen bist.

Ob es nun ein Fall, eine (Liebes)Trennung oder ein Fallschirmsprung war, bleibt der Fantasie des Lesers überlassen.

Da ich der übertragenen Ebene (Trennung von einem LD) etwas mehr Raum geben möchte, habe ich mal noch eine Variation versucht:

 

 

aus unserem flieger gefallen denke ich mir

je länger der sturz dauert umso mehr zeit

habe ich löcher in die wolken zu stoßen

 

der boden ist schnell genug da am liebsten

wäre er mir grasig weich zur not auch

ahornbelaubt blutig wie dein lippenrot

 

wird die landung hart wünsche ich sie mir

weit weg von dir im ewigen eis und schnee

sag der welt von miss polly träumend ade

 

LG

Perry

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