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Geheime Begierde

 

Ein Mann,

er lacht nicht, noch weint er,

er fühlt nicht, noch schreit er,

mit starken Muskeln und kaltem Atem,

ohne Furcht, ohne Empfinden,

kein Mensch mehr, eher wie eine Maschine.

 

So stark er wirkt,

er hat eine Seele,

die strahlt und leuchtet,

doch versteckt er sie schützend,

mit den gewaltigen Händen,

er will nicht, dass man sieht,

wie die Gesichter aussehen,

die sich dort verbergen.

 

So dunkel und farblos,

er auftreten mag,

so blitzen seine Farben,

orange, wie blau,

und grün, wie gelb,

unter seinen,

ja, dutzenden Barrieren hervor.

 

Auch er fühlt,

und fühlt sie,

die Freude,

die warme,

die Trauer,

die blaue,

die Angst,

diese Entfremdung des Seins,

die Wut,

und Zerstörung,
die die Gewalt hervorruft.

 

 

Auch er weiß, wie fühlen sich anfühlt,

je näher du hinsiehst, so werden sie,

die Wünsche und Masken,

heller und bunter,

entsteigen dem einstiegen Fernen,

dem Dunklen,

verwucherten Grün,

siehe da,
seine Gedanken fliegen,
so federleicht,
wie die Fantasie eines Kindes.

 

Und wie du entlangläufst,

an der Spirale seiner Begierde,

so wird es noch klarer.

 

Der Boden entwächst sich,

und fängt an zu wuseln,

sein Pflanzenschild färbt sich,

und endet in Freude,

vom kalten, ins warme,

vom dunklen, ins gedeihen,

so öffnen sich Seele und Wunsch,

und Maske nach Maske,

zeigen sie ihre Gesichter,

und bilden die Gedanken,

des Mannes,

ganz deutlich,

da stehts wie in Stein,
er könnte ein großartiger Schauspieler sein;
der seine dutzenden Akteure,
nicht warten ließe,
hinter verschlossenen Mauern,
eines Herzens,
welches trainiert wurde,
um Individualität zu entzweien.

 

Ja auch er war mal Kind,

und hatte seine Träume,

doch weißt du von alledem nichts,

seine Emotionen hat er nur im Geiste geteilt,

und sie dir nur in deiner Träumerei,
außerhalb des Krieges gezeigt.

 

Verlernt und vergessen,

hinausgeprügelt aus dem Verstand,

wer weich ist,

ist der Verlierer,

ein Herz aus Stahl wird verlangt.

 

 

Drum bleibt er im Schatten,

seiner gräulichen Augen,

drum kriecht er im Sumpf,

der eigenen Belastung,

lässt sich nichts anmerken,

ist ein Knecht aus Eisen,

zeigt nur seiner Vergangenheit,

das einstige Kind,

die einstigen Wünsche,

die Träume, die Liebe.

 

Doch die Welt ist anders,

denn Wünsche und Begierden,

werden verworfen,

denn er ist ein Mann,

und muss der Mann sein,

der sich nicht biegen lässt,

und nicht mal dann träumt,

wenn er stirbt ganz allein,
am Schlachtfeld,
als Befehlshaber einer Masse,
die geboren wurde,
um kläglich zu schreien,
wenn das Trommelfeuer,
die Schreie,
das Flehen
und das Weinen,
in tosendem Donner,
auf ewig,
zerreißt.

 

Deswegen,

so schweigt er,

und wird dir nie zeigen,

welch Wünsche und Träume,

welch Freude, welch Verlangen,

er hätte haben können,

in seiner Welt aus,

bunt-grün-blau-gelb-orangen,

Maskenparaden,

denn er bildet seine,

starke dunkle, wie harte Barriere,
verschluckt die Gedanken,

ein Mantel der Schatten,
der Herz und Verstand zerfrisst,

und verrät dir nur,

wie unantastbar er ist,

durch das verlorene Licht in seinen Augen,

wo nunmehr existiert,

einsame Schwärze.

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