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An jemanden wie dich


Empfohlene Beiträge

Da war ein Zimmer und die

geschlossene Tür

dann wichen die Wände ins Dunkel.

Deine Faust ging durch mich hindurch

wie Regen durch ein Sieb

ein Hauch auf meiner Wange.

Ich verflüchtigte mich während

du in mir und aus mir hinaus sprachst

vergessend wie durchlässig Liebe ist

nur Türen bleiben geschlossen.

 

Geschlossener nur mein Mund

und der Geschmack von Rost.

Verstehst du? Keine Wunde teilen wir

länger als den Moment des Schweigens

hinter verschlossenen Türen.

Deine Hand wühlte durch meine Brust

als wäre darin ein schlagendes Herz

deines von Schläfe zu Schläfe

pochend ertrank im rinnenden Schweiß.

Ich habe nicht deine Augen

sieh doch! Meine waren offen

aber du sahst mich nicht.

 

Du bewegtest dich durch mich

hindurch wie Wasser. In grotesker

Verzerrung bäumte sich Körper um Körper

auf und fiel in sich zusammen.

Verstehst du? Der Frühling blieb tot und

in mir ist allzeit Frühling wie damals.

Ich sagte: Ich liebe dich.

Aber mein Mund blieb geschlossen während

keine Tür mehr schloss also traf deine

Faust meinen Kopf und schleuderte ihn fort.

 

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Liebe Lichtsammlerin! 


Da weiß man gar nicht was man auf so was antworten soll. 

Gewalt in einer Beziehung oder Familie ist leider noch immer verbreitet und wird leider auch zu oft totgeschwiegen. 

Aus Scham und Angst die Faust noch mal zu spüren.. Aus Scham und Angst sein Gesicht zu verlieren.. 

Was man eigentlich erduldet wenn man liebt.. 

Ich möchte gar nicht wissen was hinter verschlossenen Türen oft abgeht. Die heile Welt nach außen zelebrieren und zu Hause werden Frauen, aber auch Männer halb tot gebrügelt. Und sie schweigen.. 

Aber auch die Nachbarschaft schweigt, weil man sich keinen Ärger hinter seine Türen holen möchte, wenn man was hört und es polizeilich meldet.. 

 

Mich berührt dieses Thema sehr und ich hoffe das das LI stark genug ist dem irgendwann mal ein Ende zu setzen bevor es zu spät ist.. 

 

Mit behutsamen Grüßen, Line

 

 

 

 

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Liebe Line,

 

damit hast du leider sehr recht. Gewalt, gerade im familiären Kontext, ist verbreitet und wird in den allermeisten Fällen totgeschwiegen.

Auch von der Gesellschaft ist das Thema noch tabuisiert.. und die Scham ist natürlich groß, die Folgen was geschieht, wenn man den Mund aufmacht, was andere denken usw.. Noch schwieriger wird es dann für Kinder, die dem absolut nichts entgegen setzen können und keinen Ausweg haben.

Die einzige Hoffnung sind oft Nachbarn, Bekannte - dass doch irgendwer etwas merkt. Aber es ist leider eine weit verbreitete Annahme, dass nichts sein kann, was nicht sein darf. Also wird weggesehen.

Ich danke dir sehr für die lieben Worte!

Am 15.7.2020 um 22:40 schrieb Behutsalem:

ich hoffe das das LI stark genug ist dem irgendwann mal ein Ende zu setzen bevor es zu spät ist.. 

Und da kann ich dich beruhigen. LI ist heute erwachsen und in Sicherheit..;-)

 

Liebe Grüße, Lichtsammlerin

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