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Zwei Schwäne


Schmuddelkind

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Gemächlich schlingert der Mäander
durch das milde Morgenrot.
Zwei Schwäne gleiten zueinander
wie geführt an einem Boot.

Auf sanften Wogen ziehn die Schwäne
und in Wogen schmeicheln sie.
Und immer reger wird die Szene,
immer reger Euphorie.

Indes verbirgt das raue Tosen
alles hinter Dunst und Schaum.
Die beiden, die sich innig kosen,
sehen, hören, wittern kaum.

Urplötzlich, ehe sie es wissen,
halb aus ihrem Rausch und Bund,
halb vom Strom hinab gerissen,
sinken sie in Richtung Grund.

Und wie der Eine seine Schwingen
weitet zu der eignen Flucht,
so wird er die des Andern binden,
weswegen sie im Todesringen
verschränkt sich ineinander winden,
tiefer winden in die Schlucht.

 

 

(Aus dem Fundus)

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Danke für deinen Kommentar, den ich ebenfalls gerne gelesen habe, lieber gummibaum!:smile:

 

Am 26.9.2020 um 15:50 schrieb gummibaum:

Die Hochzeitsreise geht offenbar den Wasserfall hinunter. Auch die Metrik kommt ins Strudeln.

Ja, die Metrik wird durcheinander geworfen, weil das alternierende Schema von Versanfängen mit und ohne Auftakt am Ende zur sechssilbigen Satzstruktur quer steht. Insofern ist es, wie das Schicksal der Schwäne, ein Unglück, aber eines, das man von außen kommen sehen konnte.

 

LG

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