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Abschied vom Gestern

    
Träumend am Ufer
den Wellen nachgeschaut,
gefangen in Bildern von einst.
Unvorstellbar die Mengen an Wasser
in Jahrzehnten stromabwärts.

 

Der Sommer mit ihr.
Auf den Steinen am Ufer
endlos über Alltag, Schule
und Mitmenschen diskutiert,
Ideen und Pläne entwickelt.

 

Anders war es gekommen.
Ihre Wege hatten sich getrennt.
Städte und Land wechselten.
Keiner wusste, wo, wie
der andere lebte.

 

Vor Jahren trafen sie sich
auf einem Empfang. Er hätte
sie nicht mehr erkannt. 
Lächelnd ging sie auf ihn zu, nannte
seinen Kosenamen von damals.

 

Schmerzlich durchzuckte ihn die Erinnerung,
Aber wo blieben jenes verschmitzte Lächeln,
der berührende Schmelz ihrer Stimme?
Vor ihm stand, redete eine fremde Frau.

 

Er hob die Schultern. Nachzudenken, 
was gewesen wäre, wenn,,,
fand er müßig und Zeitverschwendung.
Was kannte er von ihrem Wesen?

 

Zuviel unbekanntes Leben des anderen
lag zwischen ihnen wie der Fluss
zu seinen Füßen, darin Wasser und Zeit
unablässig und dunkel dahin strömten.

 

Kühl war es geworden.
Er erhob sich, zog seine Jacke über,
Aufseufzend lief er mit festem Schritt nach Hause.
Längst hatte der Herbst beider begonnen.

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