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Entstellung bis in die Unkenntlichkeit


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Ich will Haut in Fetzen von meinem Schädel reißen,
während sich meine Augen glückselig im Spiegel verlieren.
Bis sie dann doch ausgestochen sind,
denn ich kann meinen Körper niemals akzeptieren,
es sei denn ich werde blind
oder ich sterbe.

Ich will meine Stimmbänder aus meinem Rachen reißen,
und mich dann an ihnen erhängen,
bis ich nichts mehr spüren kann,
sonst werde ich nie aufhören über ihn zu reden,
es sei denn ich verstumm
oder ich sterbe dann.

Ich will so wütend sein, dass Adern platzen und reißen,
und so bluten als würden mich hundert Hunde beißen,
Will doch gar nicht, dass ich verweil,
weil dieser Körper nicht mehr zu mir passt,
weißt du wie es sich anfühlt, wenn man alles an sich hasst?

Ich will Löcher in mein Herz und meine Lunge reißen,
in dem mein Brustkorb zusammenbricht,
damit mein Körper nicht für ein Geschlecht spricht,
das ich nicht bin oder sein will,
wenn ich dann endlich sterbe.

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Guten Abend. 

 

Da hast du der Wut ein Megafon in die Hände gedrückt und den Zensor im Kopf kleinlaut in die Ecke geschickt. Es tut gut Schmerz in Worte zu fassen. Brachiale und martialische Sätze, eben so wie die Wut als erweckter Gewaltausbruch sich ausdrücken würde. Respekt. Als ehemaliger Metzgergeselle bin ich solche blutigen Bilder und Szenen gewohnt. Und ich finde auch eine makabere Schönheit in solchen Texten. Denn sie strotzen meist vor Ehrlichkeit. Was ist ehrlicher als innere Wut zu zeigen? 

 

Ist der Sturm aber einmal verklungen, öffnen sich die Wolken, die See wird glatt und was man vorher nicht gesehen hat, taucht plötzlich vor einem auf wie eine rettende Insel. Kompromisse. So lassen sich die Dinge des Lebens mildernd abwiegen. Wenn dieser Satz Sinn ergibt. Welche das sind und wie genau sie zustande kommen wird die Zeit zeigen. Da wünsche ich dem LI alles Glück auf Erden, sich auf den richtigen Kurs zu bringen. Den eigenen ganz persönlichen, mit einer Crew an Bord auf die man sich immer verlassen kann. 

 

Du hast hier eine Blume aus rohem Fleisch gezaubert, triefend vor nackter krasser Wut über den gleichgültigen Lauf der Zeit. Ein Aufschrei gegen die Ohnmacht, scheinbar vollendeter Tatsachen. Wirklich vollendet? 

 

Gerne gelesen und glaub mir, ich verstehe dein LI gut. 

 

LG JC

 

 

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Welch krasses Statement von Dir, just_Markus, welches dem Leser die innere Zerrissenheit des LI klar und deutlich vor Augen führt. Vielleicht sind hier auch

Einsicht und Selbsterkenntnis der Weg zur Besserung, denn diese scheinbar

unbrauchbare und unpassende Hülle ist die Einzige, die das LI hat. Noch steckt

es darin fest, ist aber auf dem Weg sich zu befreien. Hier beginnt eine starke Persönlichkeit sich freizuschreiben.

 

Wie gesagt, ein krasses Statement von Dir, wow.

Liebe Grüße Juls

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