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Im Schlaflabor


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Im Schlaflabor

 

 

Die ganze Nacht hörte ich Geräusche. Das Summen

der Mücken an der Straßenlampe, das Schlagen

der Kirchturmuhr jede Viertel Stunde. Ich spürte

den Wind auf der Haut wie er durchs halboffene

Fenster griff, mir den Schweiß von der Stirn tupfte.

 

Was sollte es bringen Schlafphasen aufzuzeichnen,

wenn ich die ganze Zeit wach lag. Ich läutete

nach der Schwester. Sie brachte Baldriantropfen,

schenkte mir einen dieser aufmunternden Blicke.

Danach brachte ich erst recht kein Auge mehr zu.

 

Den Rezeptoren der Netzhaut entging kein Lichtquant,

bis ich gegen halb fünf dann doch eingeschlafen war.

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  • 3 Wochen später...
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genau, das ist lyrische Prosa und stellt eine Form "moderner" Lyrik dar, bei der nicht Reim und Metrik im Vordergrund stehen sondern eine komprimierte Bildsprache und eine übertragene Bedeutung. Letztere liegt im Kampf um den ganz alltäglichen Wahnsinn, das Individuum gegen die allmächtige Medizin oder was in der Richtung. :wink:

Danke für dein Interesse und LG

Perry

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