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Vergissmeinnicht


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Der leise Wind zupft sanft an den Gardinen

Sie schlummert tief und ruht sich endlich aus

Und vor dem Hause rosten Eisenschienen

Ihr Sohn spielt ganz versunken auf dem Gleise

Die Nacht war elend lang, die Arbeit hart

Nun klappern Schlüssel in dem Treppenhaus

Sie träumt von einer schönen weiten Reise

und während sie von Strand und Sonne träumt,

hat schon das Kind die Flaschen weggeräumt

und sieht ihr fremd beim Schlafen zu, erstarrt

 

Es hörte, wenn es auch nichts hören sollte,

das Treiben deutlich in der langen Nacht

und konnt' nicht schlafen, wenn es dies auch wollte

Es sah die Männer mit den großen Scheinen

Hinterm Vorhang spielten sie in Mutters Bett

Und gingen gut bedient morgens um acht

Sie grüßten grinsend noch den müden Kleinen

und pfiffen beim Heruntergeh'n ein Lied

als Muttern schon die Spiegeleier briet

Der Vater damals war nicht halb so nett

 

Doch fragt sich, wo er abgeblieben ist

 

Nie kannst Du sicher sein, mein gutes Kind,

dass Deine Mutter abends wiederkehrt

Vielleicht, wie manche Dinge nun mal sind,

wär' sie inzwischen lieber ungestört

und ließ' den ganzen ungewollten Mist

auf einer weiten Reise hinter sich

 

Das Kind, erstarrt, denkt bang „Vergiss mein' nicht !“

 

 

03.08.2012

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