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Die Vogelscheuche (Version 2)


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Ein Sturm brüllt und weht durch die Felder.

Biegt das Korn bis auf die Erde.

Die Vogelscheuche reckt die Arme,

als greife sie nach dem letzten Halm.

 

Es scheint als kämpfe sie um ihr Leben.

Es scheint als zöge sie etwas an.

Doch weht nur der Sturm ihr in den Rücken.

Kein Sog zieht sie ins Grab.

 

Die Szene wirkt gar unwirklich,

widersinnig und sonderbar.

Vielleicht ahnt die Vogelscheuche was?

Vielleicht kommt nach dem Sturm der Sarg?

 

Ich sehe dies aus meinem Fenster.

Den Kampf der Vogelscheuche in der Ferne.

Der Himmel schwarz wie das Maul eines Monsters.

Der Sturm sein Atem als es brühlt.

 

So fühle und so denke ich.

Bleib standhaft Vogelscheuche, hab Kraft.

Aber vielleicht täusche ich mich.

Die Vogelscheuche will mir ans Lebenslicht?

 

Grad war sie noch fern

nun ist sie ganz nah

starrt durch mein Fenster

gesichtslos, grausam

 

Nur das Fenster trennt sie von mir.

Nun bange ich um das Leben mein.

Oder flieht sie vor dem Monster

und sucht Schutz in meinem Heim?

 

Sie kratzt über das Glas.

Sie presst und sie schlägt,

bis das Fenster bricht.

Dann stürzt die Vogelscheuche in mein Gesicht

 

Ich versuche mich zu wehren,

doch ist sie überall

Ihr Stroh es umgibt mich

und füllt jedes Körperteil.

 

Ein Sturm brüllt und weht durch die Felder.

Biegt das Korn bis auf die Erde.

Ich recke meine Arme,

als greife ich nach dem letzten Halm.

 

02.10.2018

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