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Die Last des Nichts


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Die Last des Nichts

 

 

 

Alles zerfällt. Alles.

Was einmal zählte, ist vergangen

ich bin vergangen.

Was soll nun werden

was wird nun sein?

Ist alles nun ent-täuscht?

Frei von Täuschung, warum also auch nicht frei von Schmerz?

Oder fängt der Schmerz gerade erst an?

Die Fassade bröckelt und der Lack ist ab,

was bleibt darunter übrig?

Was bleibt von mir übrig?

Was bleibt von einem „wir“ übrig?

Nur die Sterne wissen es und vielleicht noch nicht mal sie.

Währenddessen dreht sich das irdische Karussell weiter, als wäre niemals ein Etwas gewesen.

Dabei ist alles gewesen und vieles mehr.

Und ich stehe still und stumm im Schatten, das Karussell dreht sich ohne Gnade,

lässt den Wind höhnisch lachen und das Licht scheint hell weg von mir.

Ich wanke unter der Last des Nichts.

Und unter dem Gebrüll der Stille fragen meine Lippen:

Wo bist du, mein Selbst?

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Hallo jul,

 

willkommen in der PoetenWG!

Dein Text spiegelt tiefe Gedankengänge, die großen Fragen die dann und wann im Leben auftauchen.

Die Abwesenheit von etwas, kann eine unvorstellbare Last sein ---> "Ich wanke unter der Last des Nichts"

Mit der Aussage "als wäre niemals nichts gewesen" kann ich nicht ganz so viel anfangen, da es eine doppelte Verneinung darstellt. Also ist immer alles gewesen.. Das aber scheinst du im nächsten Vers als Widerspruch aufzuführen: "Dabei ist alles gewesen und mehr".

Für mich würde hier "als wäre niemals etwas gewesen" mehr Sinn ergeben.

Und im letzten Vers, "mein Selbst", würde ich groß schreiben.

 

Vielleicht ist jeder hin und wieder auf der Suche nach sich selbst, danach was einen ausmacht, was verloren und was übrig ist. Ich habe die Vorstellung, dass es kein festes Selbst gibt, sondern nur den ständigen Wandel, ein sich stetig veränderndes Selbst. Dazu hat jeder seine eigenen Ansichten und Vorstellungen schätze ich..

Mir kommen noch viele Gedanken zu deinen Zeilen, aber ich belasse es vorerst dabei.

 

Liebe Grüße, Lichtsammlerin

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Vielen Dank, liebe Lichtsammlerin, für deine Gedanken!

Stimmt, die doppelte Verneinung widerspricht der darauffolgenden Zeile. Mein Gedanke beim Schreiben dieser Zeile war eher, dass es nie etwas gab, was schlecht war. Finde deinen Einwand dazu aber gut, muss ich erstmal drüber nachdenken

 

Danke jedenfalls nochmal, dass du dir die Zeit zum Lesen und Kommentieren genommen hast!

 

Liebe Grüße

Jul

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Hallo jul,

 

mit deiner Änderung kann ich nun mehr anfangen, auch wenn "ein Etwas" ein wenig ungewohnt klingt, sinnbildlich passt es aber gut.

Ich habe noch mal überlegt - wenn dein Gedanke beim Schreiben war, auszudrücken, dass nie etwas schlecht war, dann passt vielleicht die ganze Formulierung nicht ganz.

Währenddessen dreht sich das irdische Karussell weiter, als wäre niemals ein Etwas gewesen.

Die Zeile wirkt auf mich, als wolle sie ausdrücken, dass etwas schlecht gewesen war. Durch den Ausdruck "als wäre" entsteht der Eindruck einer ironischen Verneinung. Beispiel - zwei Personen haben sich gestritten und ein Gedanke des einen ist "und jetzt stehst du vor mir als wäre nie etwas gewesen" - als hätte es den Streit nie gegeben..

Ich hoffe das Beispiel macht klar was ich meine, ist etwas schwierig zu erklären.

Wie dem auch sei, ich glaube diese Formulieren ist es, die mich in dieser Zeile irritiert. Da ich aber nicht wissen kann, was genau du ausdrücken wolltest, ist das nur mein Leseeindruck, und du entscheidest was letztlich am besten passt.

 

Liebe Grüße, Lichtsammlerin

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