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Kollateralschäden


Hayk

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Wie oft verliebt sich mancher junge Spund
in blaue, braune, grüne Mädchenaugen
und schwärmt von einem purpurroten Mund,
versucht sich an den Lippen festzusaugen.
Er träumt von ihren wundervollen Brüsten
und preist begeistert ihre schlanke Taille,
erkennt im Liebeswahn, in Knabenlüsten 
zu spät: Das Aas ist wahrlich 'ne Canaille!

 

Sie lockt so sexy, lächelt, schmollt und schmeichelt,
sie quasselt ihm mit dummem Zeug die Ohren voll;
er merkt es nicht, dass sie nur Liebe heuchelt -
er seufzt und findet alles, was sie sagt ganz toll.
Ein jeder schüttelt maßlos staunend seinen Kopf:
Mon Dieu! Was ist der Knabe doch ein tumber Tropf!
Wenn durch Synapsen Nebeldünste wabern,
wird rasch zur Poesie das dümmste Labern.

 

Was nutzen mir die Worte von dem alten Knacker?
Er war, so denk ich mir, nie jung und sehr verliebt.
Am besten wärs, er machte sich geschwind vom Acker,
bevor er solche Plattitüden von sich gibt.
Gemach! Es folgt sogleich der Sinn von der Geschichte:
Verlieben kann man sich in grottigste Gedichte,
in Wortgeklingel, Dumpfsinn, platt gereimte Sachen -
der Kenner grinst, die Musen biegen sich vor Lachen.

 

 

(Dank des Hinweises einer bezaubernden Dame konnte ich den Flüchtigkeitsfehler im Titel (Kollateralschäden) beseitigen).

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