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Wurzeln im Sand

All unsre Werke stehn auf Dünensand,

gebaut durch Verstand, Herz und Hand.

Die Dünen unsrer Welt verwehen,

vom Wind sind sie hinfort getragen,

wenn wenig Pflanzen auf ihnen stehen

und Wurzeln nicht tief ragen.

Dann stürzen die Gerüste in sich ein,

so legt der Sand sich über altes Sein.

 

Aus all den Trümmern alter Zeit,

keimt aus stets ein Trieb Gelehrsamkeit,

wachsen Wurzeln neu an jedem Orte,

wir lauschen alter Weisheit schöner Worte:

     „Ein Buch errichtet Tempel im Herzen

     dessen, der es zu bewahren weiß“ -

so leuchten ferner Zeiten Kerzen

dem, der sein Herz baut mit viel Fleiß.

 

Ein Buch kann verstauben,

die Seiten verrotten,

die Zeit die Lettern rauben,

ein Fest für alle Motten.

Ein Tempel kann zerfallen,

auch sinken in Grotten,

einstürzen die Hallen,

sich dieser Welt abschotten …

 

Folgen wir dem Spruch der Weisen,

lasst uns ihre Sprüche preisen!

Säen wir doch Keime in den Weltensand!

Vielleicht festigt sich das Dünenland.

 

 

(der Spruch ist eine altägyptische Weisheit).

 

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