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Leierkastenmann


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Leierkastenmann

 

 

 

 

Es dreht der Leierkastenmann

mal langsam und mal schneller,

jetzt die Musik man hören kann -

er ist ein Selbstdarsteller.

 

Auf seiner Orgel liegt ein Hut

gefüllt mit Münzen, Scheinen,

das macht dem Manne frischen Mut -

auf seinen alten Beinen.

 

Doch – jetzt hört er auf zu drehen

die Musik setzt plötzlich aus,

jeder kann es deutlich sehen -

er holt eine Walze raus.

 

Ganz flink hat er sie eingebaut,

ergreift die Kurbel schnell,

ganz glücklich er jetzt um sich schaut -

sein Lächeln ist so hell.

 

Mit Musik marschiert er weiter

immer freundlich, immer nett,

dieser Anblick macht uns heiter -

denn es ist sein Etikett.

 

Spät abends, wenn er geht nach Haus,

abgespannt und kraftlos, matt,

quält er sich aus den Schuhen raus

hat den Job schon lange satt.

 

Zählt das Geld, aus seinem Hut

langsam schüttelt er den Kopf,

ihm steigt auf die kalte Wut -

ich bin doch ein armer Tropf.

 

Tag für Tag dreh ich die Leier

mach‘ ich sie ein wenig froh,

arm so wie ein Pleitegeier

das geht schon seit Jahren so.

 

Alle wollen sich vergnügen

gierig greifen sie danach,

sie sich letztlich selbst belügen

ach – es ist so eine Schmach.

 

 

 

Richard von Lenzano

© 01-2009

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