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Böse Gaslaternen werfen ihren künstlichen Morgen in die Mitternacht

und ich scheuche meine Sorgen in Schwärmen in ein Lachen, das davon platzt.

Bei den Pflastersteinen der Straße, gleich am Rinnstein, wachsen die Blumen des Bösen.

Ruhelose Ionenkälber aus den Bergen steigen herab, reiben daran ihre Rosetten und Mösen.

 

Augentiere mit grässlichen Wimpern kriechen aus den Knöpfen alter Männer.

Die Gebisse geschält und mit knochenweiß gepellten Schädeln, glotzen Kastraten einander in die hohen Töne.

Gliedlos fallen Ketten aus Eisen in Stücke und auf einer Brücke küsst ein Schmied einen Zwerg.

Im Bergwerk des Bösen blasen sie hoffnungsvolle Hirngespinste in die blühenden Flammen.

 

Mutterseelenallein trinkt sich ein Mädchen von dannen. Der Rauch summt. Das Summen verstummt.

Gefährlich nah an der Straße kriechen Kinder zur knisternden Stille und atmen verkohlten Willen aus glühenden Stiefeln; 

Brennend noch, vom Gang über die Ebenen des Vulkanwinters. Das Neonschild des Strommeisters über dem Tor

kichert unentwegt und erdet Röntgenstrahlung ... in einen entzündeten Milchzahn !!

 

Geschwüre brechen aus wie ein Feuerwerk und erleuchten den Schmerz über dem Geheimnis. 

Neidische Lichter. Sie kreisen wie eine Blase über dem Numen. Im Rachen schwillt das Lachen bis der Kopf platzt. 

In alle Richtungen packen die Artefakte des digitalen Todes Gehirnschlamm; Blubbernder, kochender Erinnerungsschleim. 

Ein pyroklastischer Strom zerreißt das Hymen der Illusion und entjungfert das Selbst in alle Öffnungen

 

 

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@Dionysos von Enno

 

 

Grüße.

 

Also, als ich das hier gelesen habe, musste ich erstmal in deinen anderen Werken reinschauen, was du sonst noch so schreibst.  Das hier, ist wie ein böser Traum der Zukunft oder einer anderen Welt. Oder das Gesamtpaket der Anzüglichkeiten dieser Welt. Ja mal was anderes. Dir liegt es im Blut, das Böse zu erkennen und ironisch gewürzt rüberzubringen und das gleich kiloweise.. Prima, gefällt mir, solange nicht immer nur sowas auf dem Teller liegt.

 

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vor 3 Stunden schrieb Dionysos von Enno:

Schön, dass die Dystopie gefällt. 

Nun ja, man könnte eigentlich auch ziemlich viel Gegenwart darin erkennen, wenn man sensibel ist und sich nicht gleich abschrecken lässt. Ich gehöre wohl eher zu der letzten, verschreckten Leserschaft  

 

loop

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Dazu kann ich mich leider nicht einbringen, denn ich finde es zwar gut und clever erdacht, aber verstehe es leider nicht. Es wird Leser geben, denen ein Licht aufgeht, lieber Dio. Nicht schlimm, ich schau später noch einmal rein und lese noch dann hier nach.

 

Lieben Gruß Darkjuls

 

 

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War zwar nicht als Titel gedacht. Aber so ziemlich alles ist besser als deiner. ;9

 

vor 2 Minuten schrieb Darkjuls:

Ich hätte einen Überschriftenvorschlag: Das Selbst im künstlichen Licht

 

Wirklich starke Bilder!

 

Juls

 

Nein, zu intellektuell.

 

Dann schon eher "Küsst ein Schmied einen Zwerg".

 

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