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Die Tintenlache


gummibaum

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Ein Halm stand einsam, fern dem Grase,
in einer Wohnung in der Vase,
sah auf dem Tisch die nackten Leiber
verschieden dicker Kugelschreiber.

„Ihr Armen liegt auf hartem Grunde!“,
rief er in die erstaunte Runde.
„Habt schon die Spitzen ausgefahren,
um euch im Lampenschein zu paaren.

Die Wiese, ach, wo ich gewachsen,
die stellt euch vor für süße Faxen,
dort ist es kuschelweich, da schiene
die Sonne kosend auf die Mine!“

Und sprach so sinnlich, dass die Leiber
der sonst frigiden Kugelschreiber
im Taumel ihrer Phantasien
aus ihren Minen Tinte spien...

Das Mädchen, das dereinst sich bückte,
den Halm auf einer Wiese pflückte,
fand als desselben späte Rache
auf seinem Tisch die Tintenlache.

 

 

(aus dem Fundus)

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Wow! Was für eine Geschichte!!

 

Mein lieber gummibaum!

 

Ja, die Idee und die Ausarbeitung sind bewundernswert!

Warum Kugelschreiber lecken, spitze Idee!

Vor allem als krönenden Abschluss noch, dass es die Rache war, als Grund für seine Manipulation! Gelungen!

 

Wie immer stehe ich staunend vor deiner Kunst!

 

Liebe Grüße

Sali

 

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Vielen Dank für eure Likes!

 

Lieber Georg,

hab Dank für den Zweizeiler und dafür, dass du den Freitag zum Schirmherrn des Gedichts erhebst.

 

Danke, lieber Carlos.

Ja, Schreibzeug und Halm haben mir alles beim Betrachten genau erzählt.

 

Liebe SalSeda,

danke für die lobenden Worte. Ich freue mich.

 

Danke, lieber Joshua,

für den Gruß.

 

Alles Liebe von gummibaum

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