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Stille Nacht


Marcel

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Mit Gesprächen verbrachte Nächte

 vergehen schnell

also schweige ich

und verschließe dir den Mund

mit einem Kuss

 

Einsiedler wie ich erzählen zu viel

wenn die Dunkelheit hereinbricht

denn ihr Zuhörer ist geduldig

und verliert nie ein Wort

anders als du

 

Dir träufle ich Wachs ins Ohr

denn uns kann ein Flüstern

die Masken zerbrechen

und das Strahlen deines Gesichts

schreit mir dann ins Fleisch

alle Sinne betäubend

 

Kein Schmerz mehr

keine Vergangenheit

was gestern sprachlos war

ist heute stumm

 

dabei könnten wir kopfüber reden

und lauschen von Mund zu Mund

doch was dann

wenn wir vernehmen

unser Hohelied

in einander fremden Zungen

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Hallo Marcel, 

erst jetzt lese ich dein Gedicht und frage mich, wie es bis jetzt unkommentiert geblieben ist. 

Die erste Strophe könnte schon alleine für sich stehen, es geht aber weiter.

Auch die zweite Strophe ist großartig. Beim dritten Vers muss man ganz genau hinhören.

Bei der dritten Strophe muss ich an singenden Sirenen und an venezianische Masken denken.

In diesem Crescendo scheint die vierte Strophe der Höhepunkt zu sein,

der in der fünften und letzten Strophe eine Vollendung erfährt. 

 

Alle Achtung.

C.

 

 

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