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Gedanken eines Wanderers


Promenadenmeile,
wo Etablierte einander grüßen,
Flanierstrecke für Müßiggänger
sind sie nicht - diese Wege im Wald.
Steinig, bemoost, ausgewaschen,
ausgetreten sind sie, durchkreuzt
von Wurzeln jeglichen Wuchses.

 

Adern, Kanäle mit Lebenssaft,
schlangenhaft sich winden
aus dunklem Erdreich. 
Verschlissen und schutzlos,
dem Tritt des Wanderers ausgesetzt,
zwingen sie ihn, jeden Schritt
bedacht und konzentriert zu setzen.

 

Alte, junge, kleine, hochstämmige
Waldbewohner an den Seiten
ihn auf seinem Weg durch die
Jahreszeiten stumm begleiten.
Bilder vom Blühen, Reifen, 
Verglühen und Niederfallen erinnern ihn
vor allem an eigne Lebenszeiten.

 

Gleicht nicht der Wurzelpfad
dem Weg durchs eigne Dasein,
das  ständig in Gefahr 
aus dem Tritt zu kommen?

 

Geht irgendwann der Wald zugrunde,
werden Wurzelwege bald verfallen,
unsre Wurzeln ebenso.
Letztendlich ist es das gleiche Erdreich,
das uns alle nährt.

 

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Hallo, Carolus

Wie ich sehe,  du kannst auch nicht schlafen. Danke für dein großes Lob, das ich dir hier für deine Zeilen zurückgeben kann. Ich habe die Wanderung gern mit gemacht, kann sie förmlich sehen, diese ausgewaschenen Pfade, die bemoosten Wege.

Gefällt mir ausgesprochen gut. Die Natur ist auch das reinste Wunder, und schön, wenn man sie in allen Einzelheiten sieht und mit allen Sinnen wahrnimmt.

LG sendet Pegasus

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Guten Morgen, liebe Pegasus,

 

Verständni(s)sinnige Zeilen hast du formuliert: "Die Natur ist auch das reinste Wunder, und schön, wenn man sie in allen Einzelheiten sieht und mit allen Sinnen wahrnimmt." und dieses Wunder löst ein "Wundern" aus über die Vielfalt von Formen, Farben und Funktionen. Man betrachte nur einmal einen kleinen Ausschnitt aus einer blühenden Wiese. Welch ein Leben!

Stundenlang könnte ich beobachten.

 

Zur Zeit ist es in den Wäldern und an den Wegrändern ruhiger geworden. Nach dem Stress von Balz, Nestbau, Aufzucht und ständiger Fütterung der Jungen sowie deren herzklopfenden ersten Flugversuchen sind die Vogeleltern erschöpft. Heute morgen in der Früh  gaben zwei Mönchgrasmücken, mehrere Amseln, je eine Tannenmeise, Blau- und Kohlmeise ein kurzes musikalisches Stelldichein. Dafür aber zankten lauthals mehrere Elstern, Eichelhäher begrüßten mich pflichtgemäß mit Krächzen und Krähen lärmten aufgeregt, als der schwarze Milan über ihrem Revier kreiste.

Die Szenerie, die Auftritte ändern sich fortlaufend.

 

Übrigens Deine Strophen mit Inhalt umarmenden Reimen fand ich

gekonnt locker und voll überzeugend. Weiter so! Ich freue mich immer über solche gelungene "Dichtkunst".

 

Lieben Gruß

Carolus´

 

 

 

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