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Zwei Sterne


Kurt Knecht

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Zwei Sterne sind noch ganz gedrückt,

direkt ans Fensterkreuz gerückt;

geben sie ab ein gar trauriges Bild,

der Mondschein streift sie gelb und mild.

 

Die Zeit vergeht, ich schlafe nicht,

das Fenster gibt jetzt bessere Sicht;

auf meine Sternlein, die im Bogen,

zur Fenstermitte sind gezogen.

 

Da kann ich sie jetzt sehr gut seh n,

der eine groß und strahlend schön;

der andere klein im trüben Licht,

er blinkert nur, traut sich wohl nicht.

 

Mit jedem zweiten Wimpernschlag,

ich nunmehr ihn erkennen mag;

er morst mir zu, im weißen Licht

hervor tun, möchte ich mich nicht.

 

Der andere jetzt im hellen Schein,

kriegt vor Verzückung sich nicht ein;

so selbstbewußt sein Strahlen schreit,

wie ich ist keiner weit und breit.

 

In Wahrheit gibt es ihn nicht mehr,

sein wirklich Sein ist lang schon her;

ich weiß, es klingt jetzt abgedroschen,

er ist vor langer Zeit erloschen.

 

Wir sehen nur den letzten Schein,

die Finsternis holt ihn bald ein;

statt seiner wird s ein andrer sein,

vielleicht gar der, der heut noch klein.

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