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Im Kopf dumpf bräsig


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Im Kopf dumpf bräsig, neben der Spur,

Erinnerungsfetzen, was war gestern nur;

noch fünf Minuten, ist eh gleich sieben,

die Frage quält, was hast du getrieben.

 

Vorm geistigen Auge, erscheint eine Frau,

auch das macht dich nicht wirklich schlau;

nachhallende Klänge schwingen leise in dir,

siehst Tulpengläser mit zapf frischem Bier.

 

Da sind auch noch Gläser, mit Whisky drin,

Geschmack auf der Zunge von Wodka und Gin;

der Rachen voll trocken, vom gestrigen Rauch,

waren‘s nur Zigaretten oder gab es Joints auch

 

Dann dieses Gerangel, dein Knöchel tut weh,

tastest dich ab, scheinst ansonsten o.k.;

da war dieser Kerl, hast du dich gehauen,

mal vor dem Spiegel gründlich nachschauen.

 

Jetzt wechselnde Szenen ins flackernde Blau,

war denn Polizei da, der Nebel bleibt grau;

mal Ernie anrufen, war der denn dabei,

oder den Boss erst, ich mach heut mal frei.

 

Da ist was zu klären, muß ganz sicher gehen,

will Licht reinbringen, in das diffuse Geschehen,

dann Dampf ablassen, auf ganz heißem Tripp;

und wer jetzt noch Lust hat, den nehme ich mit.

 

 

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Hallo, Kurt Knecht,

 

sehr gut, diese Darstellung eines Menschen mit einem echten Alkoholproblem. Besonders der Schluss, denn der letzte Vers setzt den 'Teufelskreis' erneut in Gang. Irgendetwas mit einer Frau, eine Prügelei, die Polizei. Und, so wie im Gedicht dargestellt - das Ganze wieder von vorne ... 

 

Das LI kann sich gar nicht wirklich Gedanken machen, denn Karl ist im Dunst gefangen, ist ständig 'benebelt'. Hat Erinnerungslücken. 

 

Sucht. Zu Anfang glauben manche Menschen, dass Betäubung hilft. Das genaue Gegenteil ist der Fall. Welcher Art die Probleme auch waren, Alkohol oder andere Drogen helfen nicht, sondern sorgen lediglich dafür, dass ein weiteres, großes Problem noch dazu kommt. Sucht ist immer Gefangenschaft, nicht Freiheit.

 

Die Darstellung ist dir wirklich ausgezeichnet gelungen. Mich stimmte das Gedicht sehr traurig beim Lesen. Wenn Karl sich weiter freinimmt, dann endet er in endgültiger Gefangenschaft. Auch wenn mir klar ist, dass Karl nur das Lyrische Ich in einem Gedicht ist, kann ich doch nicht umhin, den Wunsch zu haben, dass er sein Problem erkennt - und sich davon freimachen kann.

 

Ein paar Tippfehler haben sich eingeschlichen:

 

vor 1 Stunde schrieb Kurt Knecht:

Im Kopf dumpf-bräsig, neben der Spur,

 

Hier hast du den Bindestrich vergessen.

 

vor 1 Stunde schrieb Kurt Knecht:

Vorm geistigen Auge erscheint eine Frau,

 

Hier war das Komma zu viel.

 

vor 1 Stunde schrieb Kurt Knecht:

siehst Tulpengläser mit zapffrischem Bier.

 

'zapffrischem' gehört zusammen.

 

vor 1 Stunde schrieb Kurt Knecht:

waren‘s nur Zigaretten oder gab es Joints auch.

 

Hier fehlte der Punkt am Zeilenende.

 

'tschuldigung - aber gerade, wenn es nur solche Kleinigkeiten sind, die ein Gesamtbild stören, dann stören sie mich besonders und ich muss einfach ... :saint:

 

Gerne gelesen, denn dein Gedicht hat mich 'mitgenommen'.

 

LG,

 

Anonyma

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