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Was dir bestimmt ist, ist bestimmt.

Hat keinen Sinn dagegen wehren.
Die Dinge sind wohl wie sie sind,

es bringt auch nichts aufzubegehren.
Erkenntnisreich was dich verzagt

und Einsicht ists, die an dir nagt.

Man kann aus seiner Haut nicht raus,

selbst wenn es ging, was würd es bringen?

Die Hoffnung gibt man dann wohl auf.
Man glaubt nicht mehr an ein Gelingen.
War wieder einmal falsch gedacht,

Enttäuschung die erneut verlacht.

Wenn Zuversicht manch Wunsch gebiert,

ist doch zum Trugbild dann verwoben.
Die Wahrheit sich mit Tand verziert,
am End fühlst du dich doch betrogen.
Betrogen durch den schönen Schein.
Am Herzensgrund bleibst du allein.

War es trotz all der Maskerade,
im Grund genommen doch nicht schade?

 

© Uschi R.

Bild: Michael Cheval

 

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Liebe Uschi,

Dein Gedicht gefällt mir, weil es eine menschliche Grundproblematik anspricht: Jeder von uns

hat eine bestimmte innere und äußere "Form", die sich durch die Erfahrung des Lebens nur bedingt ändern läßt. Wir müssen damit leben, dass wir sind, wie wir sind und hoffen , daß wir (einen) Menschen finden, dem/denen unsere "Form" gefällt.Manchmal finden wir solche Menschen und sind glücklich, fühlen uns nicht allein.

Wenn nicht , nützt es auch nichts, sich eine Maske aufzusetzen, weil ein anderer diese Maske über kurz oder lang durchschaut. Doch auch , wenn wir in einer Beziehung sehr gut miteinander können, bleibt immer ein Bereich des "Anders Seins" oder "Allein Seins" , einfach , weil wir unterschiedliche Individuen sind.

Liebe Grüsse

 

Tobuma

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Hallo Uschi, 

 

"Was dir bestimmt ist, ist

bestimmt.

Hat keinen Sinn dagegen

wehren". 

 

Ich versuche, diese Aussage zu verstehen. 

Es klingt nämlich resignierend. 

Allgemein gesellschaftlich betrachtet wäre es ein Appell an das Akzeptieren der gegebenen Umständen. Es wäre keine Revolution in Frankreich gegeben. 

Durch das ganze Mittelalter hat das die Kirche geprädigt, akzeptieren des Elends auf Erden und auf das Himmelreich hoffen.

Ich glaube, du meinst damit etwas Anderes, das Akzeptieren des uns von Natur aus gegebenen Charakter, zum Beispiel.

Das hat Tobuma ausführlich dargelegt.

Liebe Grüße

Carlos 

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@Tobuma Danke für dein Reflektieren! Sich anders zu geben als man tatsächlich ist, oder aber dies bei jemand anderen dergestalt zu erkennen, ist immer mit Bitterkeit verhaftet. Selbst wenn man meint, man hätte Menschenkenntnis erlangt im Lauf der Jahre, kann es trotz alledem geschehen, sich in jemanden massiv getäuscht zu haben oder sich vom äußeren Schein blenden zu lassen. Ich denke davor ist wohl keiner geschützt. Die Schlüsse daraus zu ziehen, wieder um eine weitere Erfahrung reicher geworden zu sein, führt dann unter Umständen zu einer gewissen Resignation, wenn nicht sogar zu Selbstzweifel.

Natürlich sind wir alle unterschiedliche Individuen, keine Frage, wie langweilig wäre es, wären wir uniform und gleichgestrickt. Doch trotzdem kann es vorkommen, dass man selbst nach jahrelanger Gemeinsamkeit im Grunde seines Herzens alleine ist. Es fällt mir da eine Gedichtzeile sinngemäß ein: ...doch am schlimmsten ist die Einsamkeit zu zweit...


@Carlos Das hast du richtig erkannt lieber Carlos, es ist resignierend. Selbst wenn es einem nicht behagt, es ist wie es ist und man hat sich mehr oder weniger zu arrangieren in irgendeiner Art und Weise. Rein im Zeitenlauf betrachtet hat die Kirche die Unwissenheit der Menschheit leidlich auszunutzen gewusst und für ihre Zwecke entsprechend eingesetzt.

In Bezug auf den eigenen Charakter oder Charakter überhaupt möchte ich anmerken, dass es wohl nichts bringt, wenn man sich zusehr anpasst, zusehr verbiegt. Außerdem denke ich, dass man mit zunehmenden Alter gar nicht mehr dazu bereit wäre. Man wird gefestigter, jedoch auch die Menschen die einen umgeben, naturgemäß. Trotzdem erleidet man immer wieder Enttäuschungen, ich denke dies geht jedem einmal so, ganz unabhängig von seinem Alter.

Danke auch dir für dein Hineinspüren in meinen Text der nicht immer automatisch auch autobiographisch ist...

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Liebe Uschi,

 

Ich kann deine Gedanken und Erläuterungen gut verstehen und möchte sie noch weiterführen: Wir sind nicht nur als Individuen unterschiedlich, sondern auch, weil wir Männer und Frauen sind, die in gleichen  Situationen sehr häufig unterschiedlich empfinden, weil das wohl genetisch so vorgegeben ist. Da hilft dann manchmal auch das Einfühlen wenig, weil wir bestimmte Reaktionen auf der jeweiligen anderen Seite , auch wenn wir es wünschen und wollen , emotional nicht wirklich nachvollziehen können.

Da hilft dann nur die eigenen Erwartungen auf die Gegebenheiten einzustellen und nicht zu resignieren, was zugegebenerweise nicht immer leicht fällt. Dauerkonflikt = Ratio und Emotionen.

 

Liebe Grüße

 

Tobuma

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@Tobuma Lieber Tobuma, ich denke möglicherweise sind Männer und Frauen gar nicht so unterschiedlich getaktet. Es gibt Männer die sich nicht schämen, auch einmal Empfindungen zu zeigen, ja sogar empfindsamer zu sein als manch Frau es ist. Andererseits gibt es Frauen, die nahezu 'kalt' erscheinen, abgeklärt und nur wenig an Empathie aufbringen vermögen.

Es kommt natürlich auch immer auf die äußeren Umstände an. Es liegt nicht ausschließlich in unserem Einflussbereich, wie sich die Lebensbahnen entwickeln, durch welche Türen wir gehen müssen, ob wir es wollen oder nicht. Natürlich ist jeder für sein Tun und Lassen zumeist eigenverantwortlich und trotzdem sind wir oftmals den jeweiligen Gegebenheiten unterworfen.

In sich selbst zu ruhen, gleich einem Mönch möglicherweise... gerade auch in Zeiten wie diesen, aber wer von uns vermag das schon?

Danke für deine interessanten weiterführenden Worte. Zu reflektieren, infragezustellen, dies kann einem wohl von niemanden vorgeworfen werden auch wenn die Schlußfolgerungen daraus oft recht fatal sind. Aufrecht zu bleiben, Haltung zu bewahren, die Contenance zu behalten, egal welche Karten vom Leben an uns auch verteilt werden...

Liebe Grüße in deinen Abend,
Uschi

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