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Odyssee 


Ich war endlos 
mit Dir gesegnet 
und endlich 

 

das Bild wuchs 
und überzog alles mit Samt
taufte das Leben auf Schönheit 
Stolz in meinen Armen deinem Schutz

 

Nacht für Nacht 

 

lag ich alleine bei der Sirene
in ihrem Schoß gefangen 
betört von ihrem Gesang 
gefesselt an Tücher
ohne zu verstummen 

 

Tag für Tag 

 

stehen Türen offen 
warten auf mich
den Wiedergänger
verurteilt geboren 
wie alle
wie du

 

mein Wüstenherz sehnt sich

nach deiner Oase 
Wolken brechen 
ertränken den Boden 
es blüht nichts
nichts mehr 
wie du

 

Jahr um Jahr 

 

wandel ich müde 
durch enge Gassen 
ich folge deinem Lachen
solange bis ich die Tür finde
die deine Plüschmaus bewacht 
dann flüstere ich ihr unsere Losung 
und treffe dich
 
dahinter 


 

 

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Ein sehr interessantes und schönes Gedicht, lieber @Alexander. Ich habe mich beim ersten Lesen gefragt, ob es eine konkrete Person oder ein Wesen ist, dem/der es gewidmet ist. Jetzt lese ich es als eine Art ambivalente Hommage an die Ewigkeit, hin und her schwingend zwischen Sehnsucht, Neugier und etwas Angst vor dem Unbekannten.

Und dann musste ich an Venedig denken. Wahrscheinlich, weil die Bilder so gut passen.

 

Es war mir mal wieder ein Hochgenuss. Herzlichen Dank und VLG

Peter

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vor 5 Minuten schrieb Ponorist:

Ein sehr interessantes und schönes Gedicht, lieber @Alexander. Ich habe mich beim ersten Lesen gefragt, ob es eine konkrete Person oder ein Wesen ist, dem/der es gewidmet ist. Jetzt lese ich es als eine Art ambivalente Hommage an die Ewigkeit, hin und her schwingend zwischen Sehnsucht, Neugier und etwas Angst vor dem Unbekannten.

Und dann musste ich an Venedig denken. Wahrscheinlich, weil die Bilder so gut passen.

 

Es war mir mal wieder ein Hochgenuss. Herzlichen Dank und VLG

Peter

Hi Peter

erstmal vielen Dank 

Mit der Antwort warte ich noch. Bin gespannt was noch so alles rauskommt. 

 

LG Alex 

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Hi Alex,

mir drängen sich wieder ähnliche Gedanken auf, wie bei deinem letzten Gedicht zu dem ich kommentiert habe. Und der Schluss verführt mich sehr, meinen Gedanken recht zu geben und das kann gefährlich sein, weil das ein sich verfestigen ist und wenn der Weg  in die Irre führt, kommt man nicht leicht mehr wo anders hin.

 

Auf jeden Fall lese ich eine sehr tiefe Liebe heraus und eine nie endende Sehnsucht sie wieder zu erleben, wieder mit ihr zusammen zu sein.

 

Am schönsten finde ich die Oasenstrophe, ach die wäre schon für sich alleine genug.

 

du wirst immer kryptischer  in deinen aus so unterschiedlichen Vorlagen entlehnten Bildern. Aber das ist nicht schlecht . 

z.B. 

das Bild wuchs 
und überzog alles mit Samt

 

ist auch so, wenn die Liebe wächst, dann wird alles samtig, sanft weil man mit dem Blick der Liebe in die Welt sieht...

 

Nun habe ich ja auch von dir gelernt, dass du was du schreibst auch genauso meinst und mein Verständnis aber immer wieder einen Haken beschreibt:

z.B.:

Nacht für Nacht 

 

lag ich alleine bei der Sirene
in ihrem Schoß gefangen 
betört von ihrem Gesang 
gefesselt an Tücher
ohne zu verstummen 

 

denn ich denke da, wieder mal die Sirene singt und verstummt nicht, aber du schreibst, ohne zu verstummen, also verstummt das LI nicht.

hmm und das gefesselt an Tücher ... knifflig ..

 

Liebe Grüße

Sali

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Hi Alex,

hierbei eine Überschrift anzuraten ist natürlich nur möglich, wenn auch klar ist, wie das Häschen läuft und wie das  Machwerk gelesen werden will.

Bei der vorliegenden (bewußt oder unbewusst) gewählten Diversität an Interpretationsmöglichkeiten könnte man dem nicht ansatzweise gerecht werden. Der Spielraum ist riesig, und die Gefahr der Überinterpretation ist noch größer.  "Mensch sag doch , was du meinst, und schreib es auch so hin!", möchte man dem Autoren zurufen, doch der hat sich schließlich etwas dabei gedacht. Vielleicht ist der Text auch spontan aus dem Bauch aus einer unbekannten Quelle geflossen, und der Autor steht selbst hilflos vor der Botschaft seines Unbewussten, um sie mit den Forumsmitgliedern zu teilen..

Die Zeiten springen wie die Räume und Gedanken. Von der Plüschmaus bis zum einsamen Wüstenherz von Präteritum bis Gegenwart ist alles drin. Dein  Arbeitstitel lautet "immer", er könnte mEa. auch "nie" oder "alles" heißen, dadurch wird sich der Text nicht anders lesen lassen.

Es will auch nicht deutlich werden, um welche Protagonisten es sich handelt, ob es nur ein LI gibt mit einem fiktiven LD oder ob es Versatzstücke sind, die Lust hatten, sich im Kopf zufällig zu einer Kollage zusammenzufinden. 

Der Stimmungswechsel  und die Sehnsucht zu einer Person lässt Stagnation mit gleichzeitiger Entwicklung vermuten. Es war schon immer so, früher war es so und so...Die Sirenen wecken zumindest Reminiszenzen an antike Entwicklungsgeschichten, Odysseus und Penelope,  Hier lassen sich für mich z.B. einige Puzzles Teile unterbringen.

Nenne dein Gedicht doch einfach "Odyssee", was hältst du davon?

Lieben Gruß, Amadea

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vor 1 Stunde schrieb Amadea:

Hi Alex,

hierbei eine Überschrift anzuraten ist natürlich nur möglich, wenn auch klar ist, wie das Häschen läuft und wie das  Machwerk gelesen werden will.

Bei der vorliegenden (bewußt oder unbewusst) gewählten Diversität an Interpretationsmöglichkeiten könnte man dem nicht ansatzweise gerecht werden. Der Spielraum ist riesig, und die Gefahr der Überinterpretation ist noch größer.  "Mensch sag doch , was du meinst, und schreib es auch so hin!", möchte man dem Autoren zurufen, doch der hat sich schließlich etwas dabei gedacht. Vielleicht ist der Text auch spontan aus dem Bauch aus einer unbekannten Quelle geflossen, und der Autor steht selbst hilflos vor der Botschaft seines Unbewussten, um sie mit den Forumsmitgliedern zu teilen..

Die Zeiten springen wie die Räume und Gedanken. Von der Plüschmaus bis zum einsamen Wüstenherz von Präteritum bis Gegenwart ist alles drin. Dein  Arbeitstitel lautet "immer", er könnte mEa. auch "nie" oder "alles" heißen, dadurch wird sich der Text nicht anders lesen lassen.

Es will auch nicht deutlich werden, um welche Protagonisten es sich handelt, ob es nur ein LI gibt mit einem fiktiven LD oder ob es Versatzstücke sind, die Lust hatten, sich im Kopf zufällig zu einer Kollage zusammenzufinden. 

Der Stimmungswechsel  und die Sehnsucht zu einer Person lässt Stagnation mit gleichzeitiger Entwicklung vermuten. Es war schon immer so, früher war es so und so...Die Sirenen wecken zumindest Reminiszenzen an antike Entwicklungsgeschichten, Odysseus und Penelope,  Hier lassen sich für mich z.B. einige Puzzles Teile unterbringen.

Nenne dein Gedicht doch einfach "Odyssee", was hältst du davon?

Lieben Gruß, Amadea

Danke Amadea 

Odyssee trifft es wohl sehr gut. Werde ich übernehmen. 

Auch für deinen Kommentar und Kritik bin ich dankbar. Ja ich habe es nicht deutlich hingeschrieben, daß stimmt. Ich hatte natürlich beim schreiben einen Gedanken. Dieser Text ist aus einem Gespräch mit einem Bekannten hervorgegangen. Er verlor sein Kind. Hat darüber geredet und mich hätte es fast überwältigt. Es ist ein nicht auszudenkendes Gefühl der Traurigkeit, eine Hilflosigkeit.

Eine Reise die keiner antreten will. 

 

 

Danke dir ganz lieb für deinen Kommentar. Auch dir @SalSeda @Ponorist

 

Danke für die Likes @Ponorist, @Managarm, @Angie, @Lui

 

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