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Ein Versuch: Affen in einem Käfig. Essen auf dem Boden. Eine Banane-hängend-an einem Strick festgebunden-an der Decke. Eine Leiter drunter. Durchköpfe an der Wand. Das Essen auf dem Boden wird bald aufgegessen. Der erste Affe sieht die Banane und steigt die Leiter auf. So wie er an der Banane zieht, gehen die Duschbrausen an: Kaltes Wasser strömt heraus und die Affen werden nass. Nächster Tag: Ein Affe wird gewechselt. Der neue Affe sieht die Banane und steigt die Leiter auf. Doch alle Affen zerren und ziehen an dem Affen: Er soll die Banane ja nicht anfassen. Nächster Tag, neuer Affe. Der Affe vom vorherigen Tag macht es den alten Affen nach, als der neue Affe die Leiter hochsteigt. Bloss nicht die Banane anfassen.  So geht das Tag für  Tag.  So kommt jeweils jeden Tag ein neuer Affe in den Käfig, bis niemand mehr diese Dusche je erlebt hat, von dem aber alle immer noch Warnen, sobald ein Affe die Leiter hochsteigt. Wir leben Bilder.

 

Sind wir Bilder? Wissen wir von der Liebe, den Jahreszeiten, unserer Stimme, unserer Macht, unserer Zeit? Sehen wir die kleinen Dinge, die uns formen? Fragen wir uns, wer wir sind?

 

 

Ich weiss 

 

Ich weiss von meiner ersten kleinen Narzisse
die sich zwischen Mond und Traum
Sonne und Schatten zur Höhe windet
ich weiss vom Aufstieg der ersten Amseln vor
meiner fragilen Essenz
ich weiss von mir – meinem Fingerspiel
zwischen meinen Tränen und meiner betuchten Einsamkeit
ich weiss vom Märzwind und ihrem Zwielicht
aus Wärme und Schauerspiel
ich weiss von meiner Haut, die meine Alpträume umfasst
weiss von den Kreisbahnen meiner punktuellen
Besorgnis
meine zahllosen Verse ohne Schlaf
so locker und verloren im Garten Gethsemane
ich weiss vom örtlichen Tod, der sich wie ein Versprechen
heimlich versteckt, sich vergessen lassen will

 

Ich weiss von dieser Frau
die aus meinen Gedanken aus dir besteht
die wach und hell lebt wie dein Spiegelbild
ein Umriss, ein Entwurf, eine Erleuchtung, ein Poem
das du nachfährst


Ich weiss von diesem Treiben von Land zu Hand
Kuss zu Tränen

von einer Geschichten zu unserer
ich weiss von deinem Bild von mir

 

 

Ich weiss
von den Vorstellungen, bevor wir es taten
ich wollte weder gefunden werden
noch von dir verlassen

weiss von meinen Fragen

 

Ich weiss von der Sehnsucht

so zu lieben 

wie ich weine

 

 

 

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@Federtanz

 

 

Moin.

 

Ja, schöne Zeilen einer übervorsichtigen und sensiblen Person. Ich denke, da gibt es mehrere davon. 

Am 10.3.2023 um 22:57 schrieb Federtanz:

Wir leben Bilder.

Nein, nicht Bilder, wir fliehen vor bestimmten Ereignissen, deren Abläufe sich decken.

 

Am 10.3.2023 um 22:57 schrieb Federtanz:

Durchköpfe an der Wand

Das "s" war duschen.

 

Tschüss.

 

 

 

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